Clubreport: X in Herford
Schon länger wollte ich mir diesen Laden mal ansehen, war er doch immer mal wieder im Gespräch, insbesondere die grosse Tanzfläche. und so nahmen wir die 180 km zum X in Angriff.
Nach gut 1 1/2 Stunden Fahrt fanden wir auf dem doch recht vollen Parkplatz noch eine Ecke, wo sich mein kleiner Japaner reinknuddeln konnte, und dann gings los…
Für moderate 6 € inclusive eines Getränkeschnipsels passierte ich die Tür. Drinnen angekommen, schaute ich mir gleich mal die große Area an. Viel platz war da. Jedenfalls erstaunte mich die Grösse der Disco, passte sie doch so gar nicht zu dem kleinen Herford (65.000 Einwohner).
Die Tanzfläche war eigentlich immer gut gefüllt. Und das wunderte mich; EGAL, was lief, die Leute blieben. An der Playlist konnte es nicht liegen, die erschien mir reichlich angestaubt. Von den bekannteren Electro-Recken, die ich Stichprobenartig mal im gedächtnis fest hielt, fiel mir auf, das mindestens immer das VORIGE album gespielt wurde … also :
Frozen Plasma – Warmongers (seit einigen Monaten draussen : Tanz die Revolution)
Agonoize – Koprolalie (im Moment draussen : „Staatsfeind“ und „Schaufensterpuppenarsch„
Combichrist – „This Shit will F*ck you up“ (Seit fast 2 Wochen war da schon das neue Album „Today we are all Demons“ draussen, und das geht mal gar nicht, das das hier noch nicht im Schacht lag… 😉 …aber dazu später mehr… ).
etc… etc… am Pult Stand eine Djane namens „Medusa„, und ihr verdankten wir also dieses „alte Getreide dreschen“.
Entweder das Publikum wusste es nicht besser, oder es war ganz und gar glücklich mit den alten Scheiben. Im Vergleich zum Ruhrpott war die Cyberfraktion hier quasi nicht Vorhanden. Vielleicht eine Handvoll Haarteile nebst dazugehörigem Outfit konnte man in der Menge ausmachen..
Ich drehte ein Paar Runden auf der Tanzfläche, und bekam danach richtig Durst. Beim Tanzen fiel mir auf, das der Boden aus weissen Fliesen besteht, Und das ist imho keine gute Wahl. Die Clubs, in denen ich sonst unterwegs bin, haben Metalltanzflächen, und der Unterschied ist, das man auf einem weissen Boden wirklich jeden Fleck sieht, was die Tanzfläche schnell schmuddelig aussehen lässt. An der Theke muss man sein Portemonaie zücken, da in diesem Club keine Verzehrkarten verwendet werden. SEHR nervig. Die Preise lagen etwas über dem gewohnten Niveau und waren ein wenig krumm .. 2,20 € für einn Schorle oder ner Cola, ich bin 1,50-2,00 gewohnt. Aber gut, wenn man dort draussen anscheinend nicht viel Konkurrenz hat, kann man das wohl machen.
Irgendwann an dem Abend entschlossen wir, mal einen ruhigen Platz zum rumlümmeln und ausruhen, zu neudeutsch „Chillout“ aufzusuchen. Die grosszügig Platz bietenden, braunen Ledersofas/Bänke, die etwas hinter dem DJ Pult standen, sahen nur aus der Ferne gut aus. Von nahem offenbarten sie sich als etwas verwahrlost und verschlissen mit teilweise beschädigtem Sitzpolster. Zusammen mit der o.g. Tanzfläche ergab sich dann leider ein etwas schmuddeliger Gesamteindruck.
Die kleine Area, anscheinend Non-Electro Gebiet, wurde alldieweil von DJ Alexx bespielt, der uns Leuten aus dem Ruhrpott schon bekannt ist (Matrix, Pulp, usw.. ). Nach einem kurzen Plausch erfuhren wir, das er um 4 Uhr seine Kollegin in der Haupthalle ablösen würde. Na gut..
Und so ertrugen wir tapfer die alten Kamellen, und nahmen an tanzbarem mit, was nur ging.
Wir kannten dort niemanden, aber anscheinend kannte man uns : Insgesamt wurden wir 3 mal von anderen Gästen angesprochen, denen unsere Gruppe anscheinend schon bekannt war. und das fast 200 km fern der Heimat. Das war schon eine Überraschung xD.
Aktuelle Wünsche auf die Wunschliste zu schreiben, war nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Irgendwann fragten wir, ob nicht wenigstens das neue Combichrist Album mal gespielt werden könnte. Antwort : Ist noch nicht draussen, und bestenfalls unter der Hand im Internet zu haben.
Mitnichten, zu dem Zeitpunkt war genau dieses Album schon seit ca. 2 Wochen draussen,
und auch in unseren Clubs schon zu hören. AUTSCH, sowas darf einem als DJ(ane) nich passiern. Von den grössten Interpreten sollte man schon wissen, wann die neuen Scheiben draussen sind, und man sollte sie auch HABEN ;).
Was das Tanzen angeht, tickt das Herforder Publikum ein wenig anders als bei uns im Pott: Es ist nicht so wichtig, gut zu tanzen, oder mit viel Power, dafür aber bleibt man lange und ausgiebig mit Freunden auf der Tanzfläche. Also eher familiär als Tanzschlacht. Ich bin eher der Typ, der richtig Gas gibt, und dann den Platz nach ein paar Stücken frei macht. Aber andre Städte, andere Sitten ;).
Irgendwann packte uns der Hunger. Direkt gegenüber gabs ne Burgerbraterei, und dort bekam man bekannte Qualität zu bundesweit einheitlichen Preisen. Nur die hin und herschlitterei zwischen den gebäuden war nervig, weil die Temperaturen mittlerweile unter den Gefrierpunkt sanken. Nun gut.. Gestärkt gings dann wieder zurück. Schon langsam recht müde warteten wir auf DJ Alexx, der dann kurz nach 4 auch endlich ans Pult kam und mit Stücken wie „Love you Neighbor“ den Staub aus den Boxen pustete. Wenn der Mann doch nur früher dort gestanden hätte ;)…
Um halb 5 war dann bei mir Ende. Ich hatte ja noch die Rückfahrt vor mir, und so wollte ich dann langsam los. Das Fazit fällt für mich durchwachsen aus: Etwas schmuddeliger Gesamteindruck, etwas teurer als andere Clubs, etwas zu alt von der Musik her. Auf der positiven Seite steht die angenehme Grösse der Tanzfläche und die lockere Stimmung mit einer entspannten Atmosphäre. Und das direkt gegenüber ein Burgerprofi seinen Fresstempel hat, ist auch nicht zu verachten.
(rusty)
Beachte bitte die hinweise bei den kommentaren beim NSBM-bericht
höhö das tut mir leid für dich das de extra ins X gefahren bist… das nechste mal vielleicht in ringlogschuppen da is die musik wesentlich besser und naja die cybers…hmmm ich suche sie auch noch verzweifelt xd
das mit den tanzen find ich auch gut ich geh auch immer voll ab und dance aber i wie ist das im X anderes
tut mir leid für euch das ihr extra so nen weiten weg auf euch genomen habt
LG Marie
DJane Meduse sollte jedem Pottler eigentlich ein Begriff sein, das war die Dame, die im Pulp mehr geredet als aufgelegt hat..
Gruß kdw