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Bang Your Head 2012

Das Bang Your Head war dieses Jahr nicht gerade vom Glück heimgesucht, dennoch ließen sich weder Gäste noch Bands, von den Mitarbeitern ganz zu schweigen, davon abhalten, es zu einer der größten Partys Süddeutschlands zu machen.

Als ich Freitag gerade so noch rechtzeitig zu Powerwolf ankam, spielte das Wetter noch mit, zeitweise ließ sich sogar – entgegen dem Wetterbericht – die Sonne blicken. Zusammen mit der gewohnt guten Show, für die Powerwolf bekannt sind (und was auch hier keine Ausnahme war), schaffte sie es, die Feierlaune, die bis zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht recht aufgekommen ist, merklich anzukurbeln.

Danach spielten Kamelot. Ich habe sie mir eigentlich nur angeschaut, weil zur gleichen Zeit keine weitere Band spielte. Nachdem sie mich, als ich sie 2008 live gesehen habe, noch extrem enttäuscht hatten, konnten sie dieses Jahr allerdings überzeugen. Tommy Karevik, erst seit Ende Juni offiziell neuer Sänger von Kamelot, klang zwar stellenweise etwas kurzatmig aber dennoch präzise. So spielten sie Lieder wie Forever, Center of the Universe usw. beinahe wie von CD.

Arch Enemy war die nächste Band, doch wie man es von ihnen gewohnt ist, wurde mehr geknüppelt denn zur Feierlaune der Besucher beigetragen. Und zu allem Übel begann es zu dieser Zeit auch noch zu regnen…

Thin Lizzy stellten zu Arch Enemy einen krassen Gegenpol dar – obgleich die Band bereits unzählige Male umstrukturiert und neu gegründet wurde. Eingängige Lieder (wenn man sie nicht eh schon kannte) und merklich Spaß auf und damit auch vor der Bühne standen hier auf dem Plan. Das Wetter war auch meiner Meinung, zumindest wurde es im Laufe des Konzerts wieder besser.

Mit Moonsorrow ging der Tag für mich dann auch zu Ende. Geplagt von technischen Schwierigkeiten auf der Indoor-Bühne spielten die Finnen ein eher mäßiges Konzert – Zumal es dadurch, dass sie stilistisch auch eher zur Randgruppe des Festival-Lineups gehörten, nicht verwunderlich war, dass die Crowd nicht besonders groß war. Schade eigentlich.

Am nächsten Tag bin ich zuerst mal zu spät gekommen. Weniger wegen meiner „must see“-Liste, eher weil ich um die Mittagszeit schon keinen Parkplatz mehr auf dem eher knapp bemessenen Tagesparkplatz mehr gekriegt habe. Aber zum Glück gibt es wenige hundert Meter weiter einige Sträßchen, in denen man problemlos parken konnte. Heute war, im Gegensatz zum Freitag übrigens bei angenehmem sonnigen Wetter, der erste Eintrag auf meiner Liste dann Primal Fear – immerhin eine der Bands, der ich es zu verdanken habe, auf den Geschmack von Metal gekommen zu sein. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch den Jungs um Ralf Scheepers war anzumerken, dass es ihnen Spaß machte, für eine recht schnell wachsende Menge an Zuschauern in Balingen spielen zu dürfen, und so spielten sie die größten Hits ihrer 14-jährigen Geschichte, unter anderem Seven Seals, Metal Is Forever usw…

Als nächstes war Primordial an der Reihe. Sie legten einen Auftritt hin, wie er im Buche steht – nur leider mit weniger Resonanz aus dem Publikum als man erwarten könnte. Ähnlich wie bei Moonsorrow war es auch hier; Pagan Metal spielt auf dem Bang Your Head eben nur eine untergeordnete Rolle und lädt weniger zum Feiern ein als die Bands, die direkt vor und nach ihnen spielten.

Womit wir auch schon zu Sabaton kommen. Wer Sabaton noch nie live gesehen hat, weiß nicht, was ihm entgeht. Nicht umsonst zählen die Schweden zu den erfolgreichsten Senkrechtstartern der letzten Jahre, nicht nur von CD, sondern auch live haben sie den Rang einer Spitzenklasseband nicht umsonst inne. Technisch hervorragend, energetisch, schlicht und einfach packend war dieser Auftritt – ich hoffe, sie mal wieder beim Bang Your Head sehen zu dürfen – die Zuschauer geben mir hier mit Sicherheit Recht.

Darauf folgten schließlich Gotthard. Zwei Gänge zurückgeschaltet. Nicht falsch verstehen, auch Gotthard konnten mich überzeugen, sind jedoch von Sound und Auftritt her deutlich weniger brachial, trotzdem hat es Spaß gemacht, die Schweizer Hardrocker mit ihrem neuen Sänger, Nic Maeder, sehen zu dürfen.

Weiter ging es für mich mit Pain, also wieder in die Halle. Leider musste ich aber schnell bemerken, dass die technischen Probleme von gestern nicht behoben werden konnten. Die eher lasch klingende Band schaffte es nicht, das Publikum zu überzeugen, auch Michael Bohlin war im Nachhinein nicht zufrieden.

Exodus war schließlich der Festivalabschluss. Von einem Mordanschlag des Gitarristen auf mich, bei dem er sich selbst eine Rippe angebrochen hat, abgesehen, war das Konzert erwartungsgemäß; Thrash at its finest, was man eben von Exodus kennt.

Wie ich etwas später erfuhr, war der Unfall des Exodus-Gitarristen nicht der Einzige zu dieser Zeit. Auch Tobias Sammet, Sänger von Edguy, stürzte von der Bühne und brach sich die Nase. Ein weniger angenehmer Abschluss…

Mein Fazit vom Bang Your Head: Für alle Fans des melodiöseren Metals ist und bleibt das Bang Your Head die größte Party Deutschlands. Mit von Jahr zu Jahr überzeugendem Lineup, relativ fairen Preisen und einer super Location ist das Bang Your Head fast uneingeschränkt zu empfehlen – Lediglich Heimfahrer sollten früh genug kommen, um noch einen Parkplatz zu erwischen und Besucher sollten zu Stoßzeiten genügend Zeit beim Einlass zum Konzertgelände einplanen.
Ich hoffe, ein paar von euch nächstes Jahr wieder in Balingen treffen zu können – ich werde dort sein!

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