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Rock am Härtsfeldsee 2012

Das Rock am

Härtsfeldsee 2012 ist zu Ende gegangen – und das früher als vom Veranstalter geplant…
Doch fangen wir von vorne an.


Freitag
Unsere Anreise zum Härtsfeldsee gestaltete sich denkbar einfach. Zum einen ist das Festival verhältnismäßig klein, zum anderen waren wir schon zur Mittagszeit da, deshalb blieb uns jeder Stau erspart. Unsere einzige Wartezeit waren wenige Minuten an der Glaskontrolle.
Das Gelände des RaH war in drei Teile aufgeteilt, vom Härtsfeldsee aus gesehen das Festivalgelände mit der Bühne sowie einigen Ständen für Essen und Trinken, Merchandise usw., dann das Wohnmobil-Camp mit Parkplatz (Campen am Auto war leider – oder im Rückblick auf die Ereignisse glücklicherweise – nicht möglich) und schließlich das „normale“ Camp. Da wir nur zu zweit waren, haben wir uns an eine Gruppe auf dem Wohnmobil-Camp angehängt und waren so nicht weit vom Auto entfernt.
Nach dem Aufbau wurde der Beschluss gefasst, zuallererst die Umgebung zu erkunden – was sich aber schnell darauf beschränkte, den See einer genaueren Inspektion zu unterziehen, denn die Sonne meinte es gut mit uns. Deshalb war der See eine willkommene Gelegenheit zur Abkühlung, die auch viele Festivalbesucher wahrnahmen, denn im Gegensatz zu ein paar kühlen Bierchen steigt einem ein Sprung in den See nicht gleich in den Kopf.

Dem eigentlichen Programm widmeten wir uns ab 20:15 Uhr, als Freedom Call anfingen. Die vier Jungs um Frontman und Gründer Chris Bay konnten mit einem musikalisch gut gespielten Konzert und einer erstklassig zusammengestellten Setlist aus den größten Hymnen und Ohrwürmern ihrer mittlerweile 14-jährigen Karriere überzeugen und sorgten so für Stimmung unter den Zuschauern. Freedom Call zeigten somit etwas, worüber bedauerlicherweise nur sehr wenige Bands im Bereich des Power Metal verfügen: Sehr gute Live-Performance und Festivaltauglichkeit.
Weiter ging es mit Sodom. Da Thrash Metal aber noch nie mein Fall war, wurde ihre Spielzeit zu einem kurzen Abstecher zurück ins Camp verwendet.
Highlight des Abends war dann Blind Guardian. Ganz ihrem Ruf entsprechend, brachten sie das Zelt zum beben. Bis kurz nach 1:00 Uhr spielten sie ihre gewohnte Setlist, unter anderem natürlich mit „The Bard's Song“, „Valhalla“, „Mirror, Mirror“ usw. Es macht einfach immer Spaß, Blind Guardian live zu sehn.

Nachdem der Tag dann irgendwann ein Ende gefunden hatte, kam es auch zu etwas Abkühlung – am frühen Samstag Morgen regnete es für kurze Zeit. Als normale Menschen aber wieder so weit waren, aus ihren Zelten zu kriechen (wie manche Leute es schaffen, gefühlte 48 Stunden am Stück zu Deutschrock mitzugröhlen, ist mir immer noch ein Rätsel), war der Boden schon fast wieder trocken – und als es mit dem strahlenden Sonnenschein des Vortags unverändert weiterging, war auch das letzte Bisschen Wasser verdampft und es wurde wieder so heiß wie Freitag.

Samstag
Aus diesem Grund nahmen wir für den Großteil des Tages wieder ein Fleckchen Erde in der Nähe des Sees oder im Schatten des Pavillons unter Beschlag, wobei wir uns entweder mit Seewasser oder mit (angenehm kühlem!) Wasser aus den Toilettencontainern abkühlten, bis schließlich, wieder um 20:15 Uhr, Caliban startete. Die Spielweise von Caliban zusammen mit dem noch raueren Klang live machten sie für uns jedoch eher uninteressant, deswegen suchten wir schnell wieder das Weite.
Wir warteten also im Camp darauf, passend zu Rage wieder aufbrechen zu können, als meinem Kollegen die schnell auf uns zu kommenden Wolken auffielen. Keine 5 Minuten später brach auch schon das Unwetter über uns los, das in seinem Verlauf einigen Schaden anrichtete.

Um es kurz zu machen: Nachdem es uns innerhalb von Sekunden den Pavillon zerlegte, das Zelt eben auf den Boden drückte und in kürzester Zeit knöcheltief flutete, packten wir unser wichtigstes (und am wenigsten nasses) Hab und Gut in das glücklicherweise nicht zu weit entfernt stehende Auto und warteten die heftigste Phase ab. Von Ferne hörten wir hin und wieder, dass Rage zu diesem Zeitpunkt wohl noch spielte. Als dann bekanntgegeben wurde, dass für die Geschädigten Schlafplätze in einer nahe gelegenen Halle vorhanden wären, beschlossen wir, die gröbsten Spuren der Verwüstung aus unserem Camp zu entfernen und statt einer Sporthalle lieber das anderthalb Stunden entfernte Stuttgart aufzusuchen, um dort die Nacht zu überstehen.
Am nächsten Tag erreichte uns dann die Meldung, dass alleine beim Rock am Härtsfeldsee 10 Personen verletzt wurden und weitere 51 beim With Full Force, einige davon sogar schwer – dagegen war unser Verlust eines Pavillons, eines Zeltes und diversen Kleinkrams doch noch zu verschmerzen.

Aus diesem Grund allen Verletzten, egal ob schwer oder leicht, eine baldige Genesung. Lasst uns alle auf ein besseres Wetter im nächsten Jahr hoffen…

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