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WGT 2012 Bericht

4, 25-28, 21, 20 000, 225. Das sind die Zahlen, die das WGT nüchtern beschreiben. 4 Tage, nämlich vom 25.5. bis zum 28.5. 2012 ging das 21. WGT mit über 20 000 Besuchern und 225 Künstlern.

Die Rahmenbedingungen waren dieses Jahr mehr als perfekt. Das Wetter spielte mit, im Schnitt waren es 22 Grad – nur einen Abend lang tröpfelte es ein wenig. Doch dies hatte auch seine Nachteile. Die Feuershow der Gruppe „Las Fuegas“ musste nach nur 20 Minuten beendet werden aufgrund von Waldbrandgefahr Stufe 5 … und das nach knapp 15 Minuten Verspätung. Warum der Auftritt unbedingt im Heidnischen Dorf stattfinden musste statt in der Agra- Halle, wie schon mehrere Jahre zuvor, das weiß wohl nur das Organisationsteam des Wave-Gotik-Treffen.

Vieles war wieder positiv, einiges negativ. Das Programm war dieses Jahr bereits 10 Tage vor Festivalbeginn online zu finden. Was für andere Festivals normal scheint, ist für das WGT eine Höchstleistung. Auch der Kartenversand war zeitlich gut geplant, die Kassen aber wie jedes Jahr zu wenig, um vor allem dem großen Ansturm der Nicht-Camper gerecht zu werden. Es bildeten sich überaus lange Schlangen, was Wartezeiten bis zu einer Stunde (und zeitweise mehr) mit sich brachte.

Warum tut man sich dies als Festivalbesucher an? Das WGT ist und bleibt nun mal ein Spektakel. Die Bühnen waren wieder in ganz Leipzig verteilt, die Eintrittskarte eingetauscht gegen das Festivalbändchen erlaubte aber auch Eintritt in Opern, Kinofilme, Lesungen, Museen und vieles mehr.
Camper schwören auf das Erlebnis des Zeltens, Hotelgäste auf heiße Duschen und saubere Toiletten (was sich dadurch zeigt, dass Leipzigs Hotels über Pfingsten ausgebucht waren).
Fast alle erfreut hat das Heidnische Dorf. Dieses war wie gewohnt im mittelalterlichen Stil gehalten, bot aber keine Neuerungen. Wenig Stände wurden ver- oder ersetzt, Mittelalterbands (mal mehr, mal weniger mittelalterlich) spielten meist im Stundentakt auf den beiden Bühnen, einige sogar mehrfach. Die Bandnamen waren zum Großteil nicht nur 2012 auf dem Programm gedruckt. Einige trifft man dort jährlich wieder an.
Dies allerdings gilt nur im Heidnischen Dorf. Alle anderen Bands

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müssen eine einjährige Pause einlegen. Genug Auswahl war bei über 200 Künstlern aber gegeben. Unter anderem spielten Diary of Dreams, Nachtmahr, Agonoize, Combichrist, Peter Heppner, Qntal und Eden weint im Grab.

Eisbrecher konnten Freitag Abend die Agra- Halle füllen und brachten mit 40minütiger Verspätung bekannte Lieder wie „Schwarze Witwe“. Doch muss man sagen, dass man den Sänger Alexander Wesselsky am Klarsten eher VOR der Halle statt darin hören konnte. Die Tontechniker waren wie jedes Jahr bemüht alles korrekt einzustellen, aber hier und da waren die Einstellungen nicht perfekt. Mancherorts hallte es zu sehr (was mehr an den großen leeren Hallen liegt), manchmal waren die Instrumente so laut, dass sie den Sänger übertönten. Für langjährige Besucher des WGT jedoch nichts Neues.

Agonoize konnte die Menge mit einer blutrünstigen Bühnenshow mitreißen, Diary of Dreams hingegen mit Pyrotechnik und vielen Songs ihres neuesten Albums. Combichrist verführten viele Cybergoths zum Tanzen, Nachtmahr im Werk 2 Halle A konnten so viele Besucher anlocken, dass der Veranstaltungsort komplett überfüllt war.

Mir war es möglich einer Lesung von Christian von Aster beizuwohnen. Das ist auf dem WGT nicht sehr einfach. Von vier auf zwei Lesungen reduziert, war die Warteschlange, die in den Kinosaal wollte, in dem die Lesungen stattfanden, sehr lang. Einen guten Platz zu ergattern war ein kleines Kunststück; Zuhörer, die keinen bekamen, wurden – wie schon einige Male zuvor – gerne als „Animationsteam“ zu Seiten Herrn Asters genutzt. Zwar gab es Kompatibilitätsprobleme, die bei Videos keinen Ton, jedoch aber Bild ermöglichten. Jedoch waren die vorgetragenen Texte rund um mafiöse Stadtrundfahrten-Anbieter, Trampeltrolle, bibelverteilende Hoteleinbrecher und der Gothstapo sehr amüsant und kurzweilig. Der Ton war ausbalanciert, sodass auch die hintersten Reihen jedes Wort hören konnten, der Saal war dunkel gehalten, um Herrn Aster in den Mittelpunkt zu rücken. Dass Christian von Aster mittlerweile zum 12. Mal beim WGT erscheinen durfte, zeigt, dass er in der Gothic-Szene eine feste Fangemeinschaft gefunden hat.

Eines meiner persönlichen Highlights war der Film „Zombies From Outer Space“, ein Alien-Zombie-Film auf bayerisch, der in den 50er Jahren spielt. Mit geringem Budget, größtenteils unbezahlten Schauspielern (bis auf die gecasteten Hauptrollen) schaffte es das Team rund um Martin Faltermeier (Drehbuch und Regie) und Martin Hager (Produzent) auch Nicht-Bayern ein Schmunzeln auf die Gesichter zu zaubern.
Sie selbst nennen den Film den „ersten Science-Fiction-Horror-Heimatfilm aller Zeiten. [Er] vermisch[e] die beiden 50er Jahre Filmgenres, deutscher Heimatfilm und amerikanischer Science-Fiction-B-Movie!“
Die Geschichte rund um die Jungfrau Maria (nein nicht DIE Jungfrau) gespielt von Judith Gorgass, Dr. Robert Hölzlein (Florian Kiml) und Captain John Welles (Siegfried Foster) erheiterte und lies mitfiebern, auch wenn der Film sich hier und da ein wenig in die Länge zog. Das Publikum begeistern konnte aber vor allem Prof. Josef Stock, gespielt von Vlasto Peyitch. Ein stechender Blick, wenig Text und überzeugende Gesten ließen ihn wirklich wie einen verrückten Professor wirken. Doch auch alle anderen Darsteller konnten ihrer Rolle etwas abgewinnen und diese liebevoll mimen. Mein persönlicher Favorit war Dave Scharschmidt als tollpatschiger, aber charmanter Private Jimmy Anderson.
Das Liebesdreieck zwischen Maria, Robert und John bot auch für Liebhaber von Liebeskomödien Unterhaltung.
„Zombies From Outer Space“ ist übrigens für den Nachwuchspreis des NDR nominiert.

Ein wenig negativ war die Autogrammstunde von Combichrist, allerdings – wie mir zugetragen wurde – war dies einer Lebensmittelvergiftung eines Bandmitgliedes zu verdanken. Die restlichen zwei Mitglieder, die zur Signierstunde erschienen, waren allerdings wenig euphorisch und krakelten mehr als dass sie signierten.

Dieses Jahr war gefühlt sehr ruhig – man hörte nirgendwo von größeren Diebstählen oder Prügeleien (allerdings bezieht sich das auf Festivalbesucher unter sich, die Quote von Diebstählen und Prügeleien zwischen festivalfremden Menschen und Festivalbesuchern sind mir nicht bekannt). Die Zeltplätze waren gut gefüllt, die Duschen waren warm, die Bezahltoiletten sauber, die DIXI-Toiletten wurden täglich geleert und gesäubert. Somit war es auch hygienisch für Camper aushaltbar. Nur sollte sich der ein oder andere Zelter über seine eigene Sauberkeit Gedanken machen. Einzelne ließen ihren kompletten Müll nach Abbau des Zeltes liegen statt ihn in die aufgestellten Müllablageplätze zu bringen – und sowas muss ja wirklich nicht sein!

Alles in Allem konnte das WGT wieder überzeugen, auch die Kartenpreise waren im Vergleich zum Vorjahr wieder stabil. Das Kartendesign war überraschend schlicht und schick, was viele Besucher vorab im Forum positiv zur Sprache brachten.
Die Veranstaltungsorte waren zwar des Öfteren überfüllt, dafür waren die Bands sehr engagiert, was ihre Auftritte betraf.
Die Essenspreise vor allem im Heidnischen Dorf waren erträglich, die Agra- Halle war wie jedes Jahr mit sehr vielen Verkaufsständen bestückt.
Das Gros der Leipziger war freundlich den Besuchern gegenüber und immer mal wieder auf Fotojagd. Dies freute vor allem die Besucher, die viel Zeit, Mühe und Geld in ihre Outfits investiert hatten.
Somit bleibt zu sagen, dass ich mich schon sehr auf mein neuntes WGT 2013 freue und mir wünsche, dass dieses mindestens genauso gut wird wie das Diesjährige 🙂

 

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