szmtag

Wie mein Zelt im Schlamm versank, oder: Das Summer Breeze 2011

Eigentlich begann alles ganz optimistisch. Ich hatte endlich mal einen Fahrer um zum Breeze zu kommen, eine meiner besten Freundinnen hatte eine Karte ergattert und ich hatte kurz vorher erst gesehen, dass ich eine Freikarte ergattert hatte und somit quasi reich war. Zumindest für Festival-Verhältnisse.
Doch erstmal von Anfang an.

Tag 1: Die Vorbereitungen und die Anreise

Ich muss zugeben, dass es schon etwas stressig war, zwischen dem Wacken Open Air und dem Summer Breeze noch die Familie zu besuchen. Aber so bin ich nunmal… größenwahnsinnig bis zuletzt. Ich wollte ja mit meinem Fahrer in Österreich unsere Bierreserven aufstocken. Aus einem einfachen Grund: In Österreich gibt es einfach kein verdammtes Dosenpfand. Das hätte sich definitiv positiv auf die Finanzen ausgewirkt. Aber nein. Der Herr steht ja schon vor meiner Haustür, als ich in Mannheim losgefahren bin. Eigentlich sollte er mich ja eben dort aufgabeln.

Nunja was soll's. Treffen wir uns halt erst in Ulm. Und gehe ich eben nicht in Österreich Bier kaufen. Das wird schon irgendwie gut gehen.

Also fuhr ich eines Dienstag Abends in ein kleines Kaff nahe Ulm. Am nächsten Morgen sollte die Fahr weiter in Richtung Dinkelsbühl gehen. Also eigentlich sollte die Fahrt nach Sinbronn gehen, aber irgendwie ließ uns die Security keine Schleichwege am Festival-Stau (der sich imposanterweise bis zur Autobahnausfahrt erstreckte) vorbeifahren. Also blieb uns nichts anderes übrig, als drei Stunden im Stau zu stehen und zu warten, bis wir den VIP-Contaner endlich erreichten. Dort trafen wir uns mit dem Rest des Camps und dann ging es weiter in den Stau. Bis wir endlich am Platz ankamen. Wundervoll. Endlich auf dem Gelände.

Irgendwie wollte die Security dieses Jahr gar nicht zulassen, dass wir großzügig parken. Aus irgendeinem Grund waren die strikt dagegen. Generell waren die dieses Jahr etwas… zickig.

Als dann Alles stand, konnte ich mich endlich mit meinem Proviant eindecken, solang der Shuttlebus noch leer war.

Wie der Abend endete, ist natürlich klar… Ich war megamäßig betrunken. Wie konnte es auch anders sein. Ich glaube mich dumpf entsinnen zu können, dass dieser Abend mit Sex endete. Aber das – werte Leser – geht euch ja mal gar nichts an.

Tag 2: Warum trifft man eigentlich immer die selben Spacken?

Es ist ja so, dass man sich am einfachsten einen Überblick über das Gelände machen kann, wenn man morgens direkt nach dem Doors-Open das Gelände betritt. Am Einlass gibt es keine Schlangen und man kann sogar Fotos von riesigen Rasenflächen machen, ohne diese lästigen Langhaarigen mit auf dem Foto zu haben.

Aus musikalischer Sicht… lasset mich überlegen.. wer war denn alles da?! Genau. A Pale Horse Named Death. Das war ja mein Debut im Summer-Breeze-Fotograben. Es war ebenso interessant, als auch stressig. Sehr viele Fotografen, die sich unfreundlicher weise kaum einen Zentimeter zum Arbeiten lassen, als auch ein Kamerawagen, der den Großteil des Wagens einnimmt.

Musikalisch war APHND definitiv ein Genuss. Ich mag ja so Stoner-/Doom-Zeugs. Es ist mir völlig unverständlich, dass diese Combo so früh spielte.

Ein weiteres Highlight am Freitag waren Der Weg einer Freiheit. Black Metal vom Feinsten. Irgendwie schafften es die Würzburger ohne Probleme, mich auf einem Konzert in die typische Extase zu versetzen. Ich bin wirklich sehr gefrustet, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie wohl nicht nochmal auf dem SB2012 spielen werden.

A Pale Horse Named Death, Der Weg einer Freiheit, 9mm, In Extremo und sogar Marduk… der Donnerstag war wundervoll. Noch wundervoller war nur der Freitag. Aber, d

er folgt nun…

Tag 3: Wasser im Zelt ist scheiße!

Irgendwie hatte es mein bester Freund geschafft, mein Zelt noch am Anreisetag schwer zu verletzen. Die Nächte bisher röchelte es noch an seiner Wunde, aber an diesem Morgen war ihm der Tod gewiss. Denn es stürmte. Und irgendwie kam auch ganz viel Wasser vom Himmel. Das endete darin, dass das Wasser teilweise sogar zehn Zentimeter hoch in meinem Zelt stand. Ich war mehr als froh, meine Kameratasche auf den Rucksack gelegt zu haben. Auch wenn dies bedeutete, kein Kissen zu haben.

Wie schon bereits erwähnt war der Freitag ein musikalischer Hochgenuss. Die Emil Bulls waren besser als ich dachte. Es hat echt Spaß gemacht den Münchnern beim rocken zu zu schauen. J.B.O. waren irgendwie enttäuschend langweilig. Vielleicht liegt das daran, dass ich die schon totgehört hatte, bevor ich sie überhaupt das erste Mal live gesehen habe. Schade, schade. Außerdem war es verstöhrend, dass da Kerle mit J.B.O. Fahnen im Arsch rumgerannt sind. Creepy Stuff.

Die Highlights waren am Freitag allerdings Powerwolf und Imperium Dekadenz. Ersteres war allerdings mein absolutes Festival-Highlight. Es ist mir völlig unverständlich, dass die Orga Powerwolf im Partyzelt haben spielen lassen. Meine Fresse gingen die ab. Ein vollgestopftes Zelt und Party ohne Ende war das Ergebnis.

Bei Imperium Dekadenz allerdings war ich leider schon betrunken, deshalb kann ich kein objektives Resumée abgeben.

Tag 4: Ja Mann Sodom… scheiße mein Fuß!

Den vierten Tag… also den Samstag…. verbrachte ich im Camp. Irgendwie bin ich mit einem schmerzenden, geschwollenen Fuß aufgewacht. Laufen war unmöglich. Deshalb übernimmt Hyaena den Review zum Samstag.

So, der Samstag also. Der Plan sah ja recht stressig für mich aus: Motorjesus, Engel, Grand Magus, Wolf, Swashbuckle, Hatebreed und Primordial. Eventuell danach noch Moonsorrow.
Also, auf geht's. Zu nachtschlafender Zeit, sprich um 11:00 Uhr, wanken die ersten Zombies (oder waren es doch nur übermüdete Menschen mit einer Menge Restalkohol? So klar war das nicht zu erkennen…) vor die Main Stage. Belohnt wurde man dafür aber durch den fetten Klang von Motorjesus, der förmlich nach qualmenden Reifen und den Auspuffgasen amerikanischer Achtzylinder riecht. Außerdem gab es vom Frontman Christoph Birx noch Frühstück: Er verteilte Bier und Brötchen.
Dann kam es jedoch, wie es kommen musste. Zurück im Camp bricht Stimmung aus, es wird zu viel getrunken und eine Band nach der Anderen verschwindet von der Must-See-Liste. „Issnichsowichtich“ war wohl das Wort des Tages.
So endete der letzte Tag des Summer Breeze für mich leider mit einigen verpassten Bands, was mich am nächsten Morgen einige recht unchristliche Flüche ausstoßen ließ.

Resumee
Im Rückblick war das Summer Breeze für mich eines der besten Festivals überhaupt. Das Wetter spielte hervorragend mit – von der einen stürmischen und regnerischen Nacht abgesehen, von deren Wassermassen ich jedoch zum Glück verschont blieb – und so lange man unter der heftigen Sonneneinstrahlung nicht vergaß, hin und wieder seine Wasservorräte aufzufüllen.
Darüber hinaus stimmte von der genialen Bandauswahl über die enorm verbesserte Wasserversorgung im Camp (fast) alles, auch die Kleinigkeiten, wie beispielsweise eine nicht immer nachvollziehbare Verteilung der Bands auf die Spielzeiten und Bühnen und eine in manchen Fällen nicht nachvollziehbar strenge Security, konnten mein Gesamtbild nicht trüben – Und nächstes Jahr steht das Jubiläum an, ich erwarte Großes!

Auf bald… eure Pestinenz und Hyaena.

zp8497586rq

Die Kommentare sind geschlossen.