szmtag

Rock Hard Festival 2011

„Es ist wieder Pfingsten, das heißt Zeit für guten Hardrock! Seit 9 Jahren nun ist das Rockhard Festival präsent und noch lange kein Ende in Sicht!

Zwar konnte das diesjährige Festival weder vom Wetter noch vom Billing her mit den Jahren zuvor mithalten, aber einige Leckerbissen wurden dennoch geboten.

Freitag, 10. Juni

Es hätte ein so schöner Tag werden können, aber Regen und Scheiß Wetter vesauten einem dann doch das Zelt aufbauen und so wurden Contradiction, Procession und Postmortem auch einfach mal verpasst, klatschnass nach dem Zeltaufbauen hockten wir uns erstmal unter den Pavi, das Bier sollte bloß nicht nass werden!

Primordial war somit die Erste Ban, die ich gesehen habe und auch gleichzeitig der Höhepunkt des Festivals. Sänger Alan Nemtheanga war in top form und hat eine richtig gute Show geliefert. Die Songauswahl passte perfekt und stimmte so richtig in das Festivalwochenende ein.

Dagegen boten Enslaved dann doch ein eher enttäuschendes Bild. Der Sound war am Anfang nur ein Brei, was sich zwar besserte, aber trotzdem wirkte alles dünn und verwaschen. Und wenn man schon clean singen muss, dann sollte man es jemanden tun lassen, der auch Töne trifft!

Der Freitags-Headliner war dieses wie letztes Jahr ein Götz Kühnemund-Favorit: Triptykon. Und genau wie bei The Devil's Blood 2010 war es wieder ein zweischneidiges Schwert, die einen waren begeistert, aber ein nicht kleiner Teil der Zuschauer verließ vorzeitig das Amphitheater. Primordial wären hier die wesentlich bessere Wahl gewesen.

Samstag, 11. Juni

Der Samstag  startete mit den schwedischen In Solitude. Die junge Band bot eine engagierte Show und wusste zu überzeugen, auch wenn das Songmaterial noch nicht so ganz ausgereift ist. Pünktlich zu Disbelief öffnete der Himmel wieder seine Schleusen, aber zu Bullet war dann doch wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Ein echt verdammt guter Gig, den die Jungs da hingelegt haben. Man meine sogar, er wäre besser gewesen als der das Jahr zuvor.

Da kamen auch die wiedervereinigten Morgoth kaum gegen an, vor allem weil die Stimme von Fronter Marc Grewe nicht mehr die ist, die man von den Alben kennt. Spielerisch und Stimmungsmäßig war aber alles im grünen Bereich, und auch die Setlist bot jede Menge Klassiker einer Band. Die Götter sahen das wohl entschieden anders, und bescherten uns dem stärksten Wolkenbruch des Wochenendes, der weite Teile des Geländes in eine Seenlandschaft verwandelte. Dies hatte zur Folge, dass sich das Gelände bei Amorphis erst füllte, als die Band schon mitten im Set angelangt war.

Bei Iced Earth war die Stimmung schon von Anfang an am toben – kein Wunder, schließlich handelte es sich um eine der letzten Shows mit Matt Barlow am Gesang. Die Setlist bot einen genialen Querschnitt durch die Karriere der Band, und mit „Declaration Day“ wurde sogar die Tim „Ripper“ Owens-Phase berücksichtigt, da konnte auch der bald wieder einsetzende Regen nur wenige Leute von ihren Plätzen vertreiben. Definitv die beste Band des Festivals!

Sonntag, 12. Juni

Der letzte Tag wurde nach den Exzessen der Vortage ein wenig gemächlicher begangen: Mit einem Eimer Sangria während Enforcer sich, verglichen mit der letzten Tour, nochmals verbessert zeigten. Seitdem Olof Wikstrand nach dem Abgang von Adam Zaars neben dem Gesang auch noch die Gitarre übernommen hat wirkt der Gesang wesentlich sicherer, und auf der Bühne wird trotzdem noch ordentlich Action gemacht, besser hat kaum eine Band den Verlust eines Gründungsmitgliedes verkaftet.

Für uns gings dann erst mit Anacrusis weiter, die scheinbar vielen zu anspruchsvoll waren, mit ihrem Progressive Thrash aber durchaus zu überzeugen wussten, vor allem Sänger Ken Nardi hat nichts von seinem Stimmvolumen eingebüßt, da störte es auch nicht, dass Basser John Emery sich offenbar die Kopfbedeckung seiner Putzfrau geborgt hatte.

Gegen Overkill konnten sie dann aber letztendlich doch nicht anstinken, auch wenn das angekündigte „Special-Set“, mal abgesehen von „Deathrider“ und „The Beast Within“ von der 1982er-Demo „Power In Black“, nicht ganz so „Special“ war. Der Schwerpunkt lag mit vier Songs auf dem letzten Album „Ironbound“ (2010), dazu gabs die üblichen Klassiker wie „Old School“, „Rotten To The Core“ und das Subhumans-Cover „Fuck You!“. In dieser Verfassung werden Overkill uns hoffentlich noch ewig erhalten bleiben. Kein Wunder, dass das Publikum der Band aus der Hand fraß.

Zehn Minuten nachdem sie eigentlich anfangen sollten bequemten sich Down dann auch mal auf die Bühne. Eigentlich war es ein verdammt guter Gig, bei dem Song, Sounds, Stimmung, Licht und Spielfreude stimmten, wenn nur ein gewisser Herr Anselmo zwischen den Songs nicht so unfassbar viel gelabert hätte, sodass, die Verspätung eingerechnet, am Ende locker 20 Minuten Gig verloren ging. Da halfen auch die fünf Minuten, die am Ende angehängt wurden nicht mehr viel.

Fazit: Das RockHard Festival wurde seinem Ruf als bestes Festival überhaupt mal wieder vollkommen gerecht.

zp8497586rq

Die Kommentare sind geschlossen.