Festivalbericht: Amphi Festival 2010
p>Ich muss sagen, dass ich schon ein besseres Amphi erlebt hatte. Allerdings lag das nicht an der Organisation, sondern daran, dass mich kaum eine Band interessiert hatte. Außerdem wurde das Amphi leider von den Ereignissen auf der Loveparade überschattet. Denoch waren einige Schmuckstücke im LineUp zu finden.
Irgendwie habe ich ganz schön gemerkt, dass ich zugenommen hatte, denn mir taten nach nur zwei Bands sehr extrem die Füße weh. Nach einem halben Tag stehen und feiern, konnte ich kaum noch laufen. Meine Füße schmerzten mit jedem Schritt und meine Wirbelsäule tat es ihnen gleich. Außerdem waren meine Beine wundgerieben. Das war alles nicht so optimal.
Irgendwann bin ich dann schließlich dazu über gegangen die Bands im Sitzen anzusehen. Wirklich toll war das nicht, aber was will man anderes machen?
Natürlich konnte ich mir nicht entgehen lassen, bei meinen Favoriten möglichst weit vorn anzusehen. Dazu gehörten u.a. FADERHEAD, SAMSAS TRAUM, COPPELIUS und WELLE:ERDBALL. Diese vier Bands waren auch – im Nachhinein betrachtet – die Highlights des Festivals. Zumindest für einen Metalhead wie mich.
Von AND ONE war ich leider maßlos enttäuscht. Ich war sogar so enttäuscht, dass ich nach nur zwei Songs den Platz vor der Hauptbühne geräumt habe. Die Zeit konnte ich dann viel besser auf dem Ledersofa im VIP-Bereich nutzen. Füße schonen.
Trotzdem waren auch Bands wie VNV NATION, EISBRECHER, NACHTMAHR und COMBICHRIST nicht zu verachten. Es tat der Partylaune noch nicht einmal einen Abbruch, als es bei COMBICHRIST (Die auf der Hauptbühne spielten) regnete. Im Gegenteil: Es war ein Segen für die völlig überhitzten und dehydrierten Körper.
Zum Glück hatte ich einen Schlafplatz in Köln, sodass ich auf keinen Campingplatz angewiesen war. Dort erfuhren wir auch am Morgen des zweiten Festivaltags von dem Unglück in Duisburg. Total schockiert verfolgten wir gebannt die Pressekonferenz und vergaßen
kurz das Festival.
Leider habe ich dadurch die Fortsetzung vom WELLE:ERDBALL-Film Operation Zeitsturm verpasst.
Irgendwie konnten wir den zweiten Tag nicht wirklich genießen. Die traurigen Ereignisse ließen uns wie gebannt Radiosendungen verfolgen und Diskussionen führen. Partylaune ist etwas anderes. Ich frage mich noch heute, warum der Amphi-Veranstalter nicht reagiert hat und die Vereinzeller an der Rheinpark… pardon… Europahalle entfernt hat!? Gerade einen Tag nach dieser Katastrophe fragten sich nämlich viele Festivalbesucher, weshalb sie sich zu tausenden durch diese Gitter zwängen mussten. (Auch beim Verlassen der Halle!)
Mein persönlicher Kryptonit auf dem Amphi war allerdings meine Wunde. Denn ich wurde einen Monat vorher operiert und konnte so schon kaum laufen. Das hat dann die Schmerzen um ein vielfaches vermehrt. Zum Glück kann ich das nächste Amphi Festival in aller Ruhe genießen.
Ich hoffe dann werden mich die Bands wieder mehr ansprechen. Denn das war wirklich schade. Das Amphi ist und bleibt eines der besten Gothic-Festivals Deutschlands. Nur eben das letzte war so überhaupt nicht mein Fall. Zu wenig E-Gitarren!
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